Ausrichtung des Projekts
Interdisziplinäre Transferveranstaltungen sind sehr selten. Speziell im juristischen Bereich findet vordergründig eher eine Abschottung gegenüber anderen Disziplinen statt. Die Komplexität der Welt erfordert jedoch integrative Innovationen, die regelmäßig Resultat interdisziplinärer Zusammenarbeit sind. Die Lehrveranstaltung zielt unter anderem darauf ab, hier einzigartige Erfahrungen zu vermitteln, die einen realistischen Blick auf das spätere Berufsleben zulassen. Durch die Einbindung von Inhalten verschiedener Fachrichtungen, wie etwa Informatik und Wirtschaftswissenschaften, sollen die Studierenden lernen, über den Tellerrand ihrer jeweiligen Disziplin hinauszublicken. Das fördert nicht nur das Verständnis für komplexe Zusammenhänge, sondern stärkt auch die Problemlösungsfähigkeiten. Solche interdisziplinären Ansätze sind essenziell, um die vielfältigen Herausforderungen der modernen Gesellschaft effektiv bewältigen zu können. Zudem wird durch diese Veranstaltungen die Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeit gefördert, was in der beruflichen Praxis unerlässlich ist. Insgesamt trägt die Integration unterschiedlicher Perspektiven wesentlich zur Ausbildung gut vorbereiteter, vielseitiger Fachkräfte bei, die in der Lage sind, innovative Lösungen für komplexe Fragestellungen zu entwickeln und umzusetzen.
Im Projekt wurde das bestehende didaktische Szenario der letzten Runden kontinuierlich weiterentwickelt und durchgeführt. Zusätzlich wurde eine Ausgründung des Projekts erörtert und vorbereitet. Hierfür wurden unterschiedliche Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten geprüft. Ein wesentlicher davon ist das Aufstellen einer tragfähigen und langfristigen Finanzplanung.
Rückblick und Ergebnisse
Das Lehrprojekt verfolgte das Ziel, den Studierenden eine praxisnahe Erfahrung im Bereich der Digitalisierung juristischer Prozesse zu bieten und gleichzeitig innovative Methoden der Zusammenarbeitet zu fördern. Im Verlauf des Seminars entwickelten die Teilnehmenden einen digitalen Prototypen, der am Ende des Kurses fertiggestellt wurde. Dieser Prototyp wurde so gestaltet, dass er direkt von einem Praxispartner genutzt und in bestehenden Arbeitsprozessen implementiert werden kann. Dadurch wurde den Studierenden die Chance gegeben, ihre theoretischen Kenntnisse auf eine konkrete Anwendung zu übertragen und produktiv umzusetzen. Während des Seminars übernahmen die Studierenden alle Phasen der Prototypentwicklung, beginnend bei der Bedarfsanalyse bis hin zur finalen Umsetzung. Dabei richteten sie sich systematisch an einer praxisorientierten Herangehensweise aus, was ihre Selbstständigkeit und Problemlösekompetenz stärkte.
Das Lehrprojekt illustriert anschaulich, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative didaktische Methoden die Digitalisierung rechtlicher Prozesse vorantreiben können. Es zeigt, dass eine praxisnahe Projektarbeit einen unmittelbaren Mehrwert für Kooperationspartner sowie für die Studierenden schafft – sowohl in Bezug auf erlangte Fähigkeiten als auch auf konkrete Nutzungsmöglichkeiten im Berufsalltag. Insgesamt demonstriert das Projekt, wie durch interdisziplinäre Kooperation und innovative Lehransätze die juristische Ausbildung modernisiert werden kann, um den Herausforderungen der digitalen Gesellschaft gerecht zu werden.
Studierende aus den Fachrichtungen Jura und Informatik arbeiteten gemeinsam an realen Prozessen, die analysiert, digitalisiert und in funktionsfähige Prototypen umgesetzt wurden. Dabei entwickelten sie Kompetenzen in datenbasierter Problemlösung, kollaborativer Entwicklung digitaler Lösungen sowie in rechtlich-methodischer Reflexion. Besonders innovativ war die enge Verbindung von Legal Tech, Data Literacy und praxisorientierter Teamarbeit, wodurch eine wichtige Schnittstelle zwischen Recht und Informatik geschlossen wurde. Das Projekt förderte innovative Denkweisen, technische Fähigkeiten und interdisziplinäres Arbeiten.
Tipps von Lehrenden für Lehrende
Die erneute Erstellung eines weiteren konkreten Prototyps hat den Erfahrungsschatz der Lehrenden im Bereich der praktischen Umsetzung digitaler Tools und Methoden zusätzlich erweitert. Besonders der kontinuierliche, enge Austausch mit den Studierenden in allen Phasen des Projekts erwies sich als wertvolle Lerngelegenheit: Die Zusammenarbeit hat nicht nur zur Reflexion und Weiterentwicklung didaktischer Ansätze beigetragen, sondern ermöglicht es auch, flexibel auf die Bedürfnisse und Rückmeldungen der Studierenden einzugehen.