Ausrichtung des Projekts
Daten sind allgegenwärtig, daher nimmt die Relevanz von Data Literacy, also Kompetenzen für einen verantwortungsvollen, kritisch-reflexiven Umgang mit Daten, auch für Studierende zu. Im Studium lernen Studierende wissenschaftliches Arbeiten kennen und erheben erste Daten für ihre Abschlussarbeit. Daher ist auch die Vermittlung von grundlegenden Kompetenzen in Bezug auf Forschungsdatenmanagement (FDM) notwendig und kann unmittelbar zu einer verbesserten Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten und einem besseren Zeitmanagement führen. Insbesondere bei Abschlussarbeiten mit personenbezogenen und sensiblen Daten entstehen Unsicherheiten, auf die in einer FDM-Veranstaltung eingegangen wird.
Für die Evaluation der Veranstaltungen haben die Studierenden Pre- und Postbefragungen ausgefüllt, die ihre Kenntnisstände sowie Erwartungen erfassten. Diese Antworten wurden in einer Publikation ausgewertet.
Außerdem fand eine Begleitstudie statt, bei der Lehrende interviewt wurden, um die Bedarfe ihrerseits zu ermitteln und herauszufinden, welche Inhalte aus ihrer Sicht in bestehende Veranstaltungen implementiert werden können. Darüber hinaus sollte auch erfasst werden, wo sich Lehrende Unterstützung bezüglich FDM-Themen erhoffen. Derzeit werden diese Interviews qualitativ ausgewertet und publiziert.
Rückblick und Ergebnisse
Die Studierenden haben das Zentrum für nachhaltiges Forschungsmanagement (ZFDM) an der Universität Hamburg und alle dazugehörigen Services und Beratungsangebote kennengelernt. Außerdem wurde auf Kontaktstellen verwiesen (ggf. innerhalb der jeweiligen Fakultät und weitere relevante wie bspw. Datenschutz). Sie wurden explizit ermutigt, frühzeitig Kontakt aufzunehmen.
Als Basis wurden Grundlagen des Forschungsdatenmanagements, der Lebenszyklus von Forschungsdaten, Policies, Datenmanagementpläne, FAIR-Prinzipien und Openness vermittelt. Hinzu kamen detaillierte Themen wie Ordnung, Struktur, Versionierung, Datentypen, Datenformate, Datenspeicherung und Back-up-Strategien, Datensicherheit, Datenqualität, FDM-Tools, aber auch Langzeitarchivierung, Publikation, Repositorien und Nachnutzung inklusive verschiedener Bezugswege für Daten sowie Dokumentation und Metadaten (Persistente Identifikatoren, Ontologien und kontrollierte Vokabulare). Herausfordernd, aber sehr beliebt und rege diskutiert wurden rechtliche und ethische Aspekte im Umgang mit personenbezogenen, sensiblen Daten.
Dadurch konnten die Grundlagen im täglichen und langfristigen Umgang mit Forschungsdaten vermittelt werden. Die Auswertung der Teilnehmenden-Evaluation wurde veröffentlicht.
Tipps von Lehrenden für Lehrende
Innerhalb des Lehrprojekts wurden audiovisuelle Lehrvideos aufgezeichnet und für Studierende auf einer Lehrplattform veröffentlicht. Es zeigte sich, dass das “Set up”, also das Equipment, die Software, die Lehrplattform und Installation etc., einmalig mehr Zeit in Anspruch nahm, nun aber auf diese Ressourcen zurückgegriffen werden kann.