Rückblick und Ergebnisse
Ausgehend vom Forschungsstand und einer methodischen Einführung zur investigativen digitalen Ethnographie untersuchten Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie der Politikwissenschaft in diesem Projekt selbstgewählte Fallbeispiele zu Desinformation und Verschwörungsnarrativen. Im ersten Abschnitt der Veranstaltung wurden die sozio-technischen Entstehungsbedingungen, die Anhänger:innen sowie argumentative Merkmale von politischen Verschwörungsnarrativen aus interdisziplinärer Perspektive in den Blick genommen.
Im zweiten Abschnitt wurden dann strukturierte und unstrukturierte Daten zu den Fallbeispielen über die Telegram-Api und das Telegram-Monitoring-Tool des Transferpartners Kollektiv data4transparency erhoben. Die Bilder, Videos, Texte und Metadaten wurden mit Hilfe von Jupyter-Notebooks analysiert. Da die öffentlich zugänglichen Daten ohne das explizite Einverständnis der Absender:innen erhoben und ausgewertet wurden, wurden auch Fragen zu Ethik und Datenschutz reflektiert. So entwickelten die Teilnehmenden ein Verständnis für Desinformation und Verschwörungsnarrative, für Dateninfrastrukturen und Datenanalysen sowie für Datenschutz und IT-Sicherheit im Kontext von sozialen Plattformen. Mit der Visualisierung der Ergebnisse lernten die Teilnehmenden außerdem, Erkenntnisse für die Öffentlichkeit zu präsentieren.