Ausrichtung des Projekts
Das Projekt entstand aus der Überlegung, wie die in der “Digitalstrategie Studium & Lehre der Fakultät für Erziehungswissenschaft” formulierten Ziele praktisch umgesetzt werden können. Die Strategie legt fest, dass Digital- und Data Literacy (DDLE) systematisch im Curriculum verankert werden sollen – als Schlüsselkompetenzen für Studium, Beruf und Gesellschaft. An der Fakultät existieren bereits zahlreiche Projekte, Lehrangebote und Einzelmaßnahmen, die Aspekte von Digital- und Data Literacy sowie auch AI-Literacy aufgreifen. Diese Vielfalt zeigt das Potenzial an der Fakultät, zeitgemäße Lehr- und Lernangebote zu schaffen. Ein zentraler Impuls für die Maßnahme war daher die Frage: Wie lässt sich die Vielfalt bündeln und so in den Studienalltag integrieren, dass sie für Studierende nachvollziehbar, nutzbar und anschlussfähig wird? Um das Thema nachhaltig im Curriculum zu verankern, reicht es nicht, einzelne Projekte anzustoßen – es braucht vielmehr Vernetzung und Sichtbarkeit. Genau hier setzte das Projekt D²EduLoop an.
Ziel des Projekts war die Entwicklung konkreter Maßnahmen für die Umsetzung eines abgestimmten, systematisch aufgebauten DDLE-Angebots, in Übereinstimmung mit der Digitalstrategie Studium & Lehrer der EW-Fakultät und Abstimmung mit relevanten DDLE-Aktuer:innen der EW-Fakultät. Das Projekt wurde wie folgt umgesetzt:
- Erhebung und Kategorisierung von bereits bestehenden DDLE-Angeboten und Identifikation von Akteur:innen der EW-Fakultät, die DDLE-Angebote entwickelt und durchgeführt haben.
- Unterstützung des Aufbaus von Kooperations- und Kommunikationsstrukturen zur langfristigen Koordination von DDLE-Angeboten innerhalb der EW-Fakultät.
- Identifizierung relevanter Akteur:innen für transferorientierte Aktivitäten in der phasenübergreifenden Lehrkräftebildung.
- Weiterentwicklung eines abgestimmten, systematisch aufgebauten DDLE-Angebots für die EW-Fakultät.
Rückblick und Ergebnisse
Von Beginn an war klar, dass die Maßnahme nicht nur auf kurzfristige Effekte abzielen sollte. Mit dem Aufbau von Kooperations- und Kommunikationsstrukturen wurde ein Fundament gelegt, auf dem die Fakultät auch in Zukunft weiterarbeiten kann. Diese Strukturen sind entscheidend, um DDLE als Querschnittsthema in der Erziehungswissenschaft zu verankern und zugleich Synergien zu schaffen – sowohl innerhalb der Fakultät als auch im Blick auf die phasenübergreifende Lehrkräftebildung.
Um die Projektziele von D²EduLoop zu erreichen, wurden verschiedene Maßnahmen durchgeführt, die sowohl Bestandsaufnahme als auch konkrete Innovationen umfassten:
Fakultätsweite Umfrage (DigCompEdu + AI-Literacy): Die Umfrage unter allen Lehrenden erfasste, welche digitalen und KI-Kompetenzen in der Lehre adressiert werden und auf welchem Niveau Studierende diese erreichen. Abgefragt wurden thematische Schwerpunkte, Niveaustufen sowie Umfang der Integration.
Ergebnis: ein sehr heterogenes Bild innerhalb der Fakultät, das einerseits vorhandene Potenziale sichtbar machte, andererseits Bedarfe klar benannte. Die Umfrageergebnisse werden innerhalb der Fakultät weiter genutzt, um sowohl die inhaltlichen Abstimmungen und die systematische curriculare Verankerung voranzutreiben und dienten insbesondere im Projektverlauf dazu, relevante Stakeholder in der Fakultät zu identifizieren, die z.B. an der Entwicklung des Zertifikatprogramms “KI-Lotse” (s.u.) beteiligt werden.
Dialogformate in Fachbereichsräten und Arbeitsbereichen: Ergänzend zur Umfrage wurden durch die Projektleitung in Fachbereichsräten und Arbeitsbereichen Gespräche geführt, um den Umgang mit KI in Lehre und Prüfungen sowie bestehende Good Practices und Unsicherheiten zu diskutieren. Deutlich wurde dabei der Bedarf an aufsuchender Informations- und Austauscharbeit, da die Auseinandersetzung mit der Thematik aufgrund der sonstigen großen Arbeitslast der Lehrenden häufig zu kurz kommt. Die Lehrenden begrüßten die Kombination aus Input und gemeinsamer Diskussion im Rahmen bestehender Gremien.
Ergebnis und nachhaltige Verankerung: Dieses Format wird verstetigt und künftig bedarfsorientiert weiterentwickelt.
Pilotprojekt Multiplikator:innen-Schulung: Aufbauend auf dem Dialog mit den Lehrenden wurde ein Pilotprojekt gestartet, um zu erproben, ob die Verankerung der Förderung von grundlegenden KI-Kompetenzen, die alle Studierenden benötigen, über die Einbeziehung von Tutor:innen gelingen kann. Hierzu werden im Wintersemester die Tutor:innen einer großen Pflichtvorlesung für Lehramtsstudierende als Multiplikator:innen geschult, um das Thema „Reflektierte Nutzung von KI im Studium“ gezielt in ihren Tutorien verankern zu können. Nach dem Wintersemester sind weitere Multiplikator:innenschulungen geplant.
Die Schulung ist als Flipped Classroom geplant, mit einer dreistündigen Präsenzveranstaltung mit Fokus auf Reflexion, Austausch und praktische Übungen. Als Grundlage für die Mulitplikator:innenschulungen wird u.a. der KI-Guide des DDLitLabs verwendet sowie ergänzende Übungen und Reflexionsaufgaben. Sämtliche Materialien wurden als OER zur Verfügung gestellt und sind langfristig wiederverwendbar.
Zertifikatsentwicklung „KI-Lotse“: In enger Abstimmung mit dem Prodekan für Studium und Lehre sowie der BSB wurde die Entwicklung eines Zertifikats angestoßen, das Lehramtsstudierenden professionsspezifische AI-Literacy vermittelt. Bestehende fachdidaktische Angebote können hierbei angerechnet werden, neue Formate werden ergänzend entwickelt. Ziel ist ein klarer Mehrwert für die spätere berufliche Praxis von angehenden Lehrkräften.
Die OER werden auf der Plattform digital.learning.lab veröffentlicht.