BreAkIng Bad – Hacking the AI Act

Project: BreAkIng Bad

Ausrichtung des Projekts

Künstliche Intelligenz verändert grundlegend, wie Entscheidungen getroffen, Prozesse gesteuert und Informationen verarbeitet werden. Und nicht nur das. Sie verändert auch wie wir uns und unsere Beziehung zu anderen verstehen, welche Werte uns wichtig sind und wie wir diese definieren. Ihre Verbreitung bietet enorme Chancen, bringt aber auch erhebliche Herausforderungen mit sich – insbesondere dann, wenn der Einsatz von KI-Systemen unreflektiert oder ohne klare regulatorische Rahmenbedingungen erfolgt.

Ein zentrales Problem ist, dass technologische Innovation oft schneller voranschreitet als die gesellschaftliche und rechtliche Auseinandersetzung mit ihren Folgen. Gerade zukünftige Fach- und Führungskräfte müssen daher frühzeitig lernen, nicht nur mit KI-gestützten Systemen zu arbeiten, sondern auch deren Potenziale und Risiken kritisch zu bewerten. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee für das Seminar „BreAkIng Bad: Hacking the AI Act“. Ziel war es, Studierenden ein praxisnahes Verständnis der KI-Regulierung in einem interaktiven Format zu vermitteln, indem sie sich mit dem AI-Act der Europäischen Union auseinandersetzen. Dieser stellt einen relevanten und kontrovers diskutierten Regulierungsrahmen dar, der aufzeigt, wie sich technologische Innovation, philosophische und ethische Aspekte sowie rechtliche Kontrolle gegenseitig beeinflussen.

Im Rahmen der Fortsetzung erfolgte die Modularisierung, der im Rahmen des Projektseminars erarbeiteten Inhalte, und die Integration in bestehende Lehrveranstaltungen.

Rückblick und Ergebnisse

Ein zentraler Erfolgsfaktor war die Einbindung von Expert:innen aus unterschiedlichen Fachrichtungen wie Beratung, Ethik und Rechtswissenschaft. Dies förderte den interdisziplinären Diskurs und zeigte auf, dass KI-Regulierung keine rein technische oder juristische Frage ist, sondern einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Die Studierenden konnten so verschiedene Perspektiven kennenlernen und eigene Standpunkte kritisch hinterfragen. Durch das Projektseminarformat, bei dem Studierende fiktive, aber realistische Kunden beraten mussten, wurde eine praxisorientierte Lernumgebung geschaffen. Dies förderte nicht nur ein tiefes inhaltliches Verständnis, sondern auch wichtige Schlüsselkompetenzen wie kritisches Denken, analytische Fähigkeiten und Teamarbeit. Die Anwendung von Fallstudien und interaktiven Diskussionen machte das komplexe Thema greifbarer.

Ein wesentliches Ergebnis des Projekts ist die Sensibilisierung der Studierenden für ihre zukünftige Verantwortung im Umgang mit künstlicher Intelligenz. Sie erlangten nicht nur technisches und regulatorisches Wissen, sondern auch ein Bewusstsein für die ethischen Implikationen. Dies ist besonders relevant, da viele von ihnen später in Positionen arbeiten werden, in denen sie Entscheidungen über den Einsatz von KI treffen oder vielleicht sogar entsprechende Regularien mitgestalten.

Ein zentrales Ziel der zweiten Phase war es, die entwickelten Materialien so aufzubereiten, dass sie auch von anderen Lehrenden genutzt werden können. Zudem wurden Kontakte zu weiteren Lehrenden geknüpft. Durch die gezielte Aufbereitung und Weitergabe der Materialien konnte das Projekt über die ursprüngliche Seminargruppe hinaus Wirkung entfalten. Lehrende, die sich für das Thema interessierten, erhielten Unterstützung bei der Integration der Inhalte in ihre eigenen Veranstaltungen. Dies trägt dazu bei, das Bewusstsein für KI-Regulierung in der Hochschullehre weiter zu verankern und langfristig mehr Studierende mit dem Thema in Kontakt zu bringen.

Tipps von Lehrenden für Lehrende

In der ersten Projektphase konnte ein starker Wissens- und Kompetenztransfer durch die lehrerfahrenden Projektmitglieder erfolgen. Besonderer Fokus lag zudem auf der gezielten Einbindung externer Expert:innen. Hierdurch konnte ein interdisziplinäres Netzwerk zur Beleuchtung des Spannungsfelds bei der Nutzung von (generativer) KI aufgebaut werden. Zudem wurde auch die Fähigkeit interdisziplinäre und praxisorientierte - also über dem eigenen Fachbereich hinausgehende - Projekte zu koordinieren ausgebaut. Vor dem Hintergrund der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung des Themas wird dieser Kompetenzgewinn als äußerst relevant eingestuft. Im zweiten Projektteil wurden die Fähigkeiten zur prägnanten Aufbereitung der Unterrichtsmaterialien (Modularisierung der erarbeiteten Lehrinhalte) für verschiedene Zielgruppen geschärft und die Fähigkeit der Präsentation der Inhalte weiter ausgebaut.

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